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Die harmonisierende Kraft von Chai Hu Gui Zhi Tang: wie Chinesische Medizin bei Anspannung, Stress und Gereiztheit dein Gleichgewicht wiederherstellt

  • Autorenbild: Bine
    Bine
  • 11. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

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Die Magie des Ausgleichs: Wenn der Körper sich nicht entscheiden kann:

Chai Hu Gui Zhi Tang – Dein innerer Kompass in stürmischen Zeiten


Herzlich Willkommen zu diesem Blogbeitrag über eine weitere chinesische Rezeptur, speziell aus dem Medizin Klassiker Shang Han Lun, welche ich Euch gern genauer erklären möchte.


Hast du dich jemals gefühlt, als würdest du zwischen zwei Welten schweben? Ein Fuß noch im warmen Bett, der andere schon auf dem kalten Boden? Oder wenn dein Körper sich einfach nicht entscheiden kann, ob er frieren oder schwitzen soll? Dann bist du mitten im Spannungsfeld, das die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) als „Shao Yang-Muster“ bezeichnet – ein Zustand zwischen Innen und Außen, Fülle und Leere. Und genau hier kommt eine uralte, meisterhafte Rezeptur aus dem Klassiker Shang Han Lun ins Spiel: Chai Hu Gui Zhi Tang (Bupleurum und Zimtzweige Dekokt).




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Mal fühlst du dich leicht fröstelnd, dann wird dir wieder warm. Du bist weder so richtig gesund, noch wirklich krank. Es ist ein Zustand irgendwo dazwischen, ein bisschen wie auf einer Wippe zu sitzen, die einfach nicht zur Ruhe kommt.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird dieser Zustand als ein Ungleichgewicht im "Zwischenbereich" gesehen. Und genau dafür gibt es eine der berühmtesten und elegantesten Rezepturen: Chai Hu Gui Zhi Tang.

Sie ist die perfekte Mischung aus zwei altbekannten Rezepturen und wirkt wie ein sanfter Vermittler, der das innere Ungleichgewicht auflöst.





Ein Erbe der Heilkunst: Die Herkunft einer Legende



Bupleurum 9 ist eine traditionelle chinesische Rezeptur aus dem Shennong Bencaojing, einem der ältesten überlieferten Kräuterbücher (ca. 300 v. Chr.). Der Überlieferung nach wurde der Tee als wohltuende Mischung bei Anspannung, Stress und Gereiztheit genossen. Auch bei Infekten und Kopfschmerzen findet diese Rezeptur Anwendung.


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Ein Weg zurück in die Mitte


Die Hauptaufgabe von Chai Hu Gui Zhi Tang ist es, Gegensätze zu harmonisieren. Während einige Kräuter helfen, das Innere zu beruhigen, wirken andere nach außen, um eine sanfte Freisetzung zu ermöglichen. Stell dir vor, du stehst zwischen zwei Türen, die beide leicht offen sind und aus beiden ein Luftzug kommt. Diese Rezeptur schließt nicht einfach eine Tür, sondern sorgt für einen ausgewogenen Druck, sodass du dich wieder wohlfühlst.



Die besondere Mischung kann dazu beitragen, dass du:


  • Innere Harmonie findest: Das Gefühl von Unentschlossenheit oder innerer Anspannung kann sich auflösen.


  • Wieder in deinen Fluss kommst: Sie hilft, das Gefühl der "Stagnation" oder des "Feststeckens" loszulassen.


  • Körperliches Wohlbefinden steigerst: Wenn der Körper wieder in Balance ist, kann das allgemeine Gefühl von Unbehagen verschwinden.


Es geht nicht darum, ein Symptom zu bekämpfen, sondern deinem Körper zu helfen, zu seinem natürlichen Gleichgewicht zurückzukehren.



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Chai Hu Gui Zhi Tang ist keine neue Erfindung. Sie entstammt dem Shang Han Lun (Abhandlung über Kälte-Schäden), einem der ältesten und einflussreichsten Klassiker der chinesischen Medizin, verfasst von dem legendären Arzt Zhang Zhongjing vor über 1800 Jahren. Schon damals erkannte man die feinen Nuancen von Krankheitszuständen, die nicht klar einer Kategorie zuzuordnen waren. Diese Rezeptur ist ein Zeugnis der tiefen Beobachtungsgabe und des Verständnisses für die Komplexität des menschlichen Körpers. Sie ist eine Antwort auf die Grauzonen, in denen sich unser Wohlbefinden manchmal bewegt.



Die Hauptwirkungen sind die Harmonisierung von Taiyang und Shaoyang, das Lösen des Äußeren und der Muskelschicht, die Harmonisierung von Leber, Milz und Darm sowie die Zerstreuung von Wasseransammlungen.



Chai Hu Gui Zhi Tang wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hauptsächlich zur Behandlung von Wind-Kälte-Erkrankungen angewendet. Dazu gehören Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und eine verstopfte Nase. Modern kann die Formel auch bei Verdauungsstörungen, Leber- und Gallenleiden sowie bei Entzündungen wie Tonsillitis oder Gastritis eingesetzt werden. Die Anwendung sollte nach Anweisung eines TCM-Praktikers erfolgen. 



Anwendungsbereiche in der TCM: 


  • Wind-Kälte-Erkrankungen: wie Grippe, Erkältungen und leichte fieberhafte Zustände mit Schüttelfrost, Nackensteifigkeit und Kopfschmerzen.

  • Digestive Störungen: wie Gastritis, Magenschmerzen und chronische Durchfälle.

  • Erkrankungen der Leber und Gallenblase: wie Hepatitis, Gallensteine und Gallenbeschwerden.

  • Entzündungen: wie Tonsillitis, Bronchitis

  • Schmerzen: wie Gelenkschmerzen


Anwendungshinweise: 


Es wird empfohlen, die Anwendung mit einem qualifizierten TCM-Praktiker abzustimmen.


Wichtiger Hinweis: 

  • Chai Hu Gui Zhi Tang ist ein pflanzliches Arzneimittel, das in der TCM eingesetzt wird. Es sollte nicht mit schulmedizinischen Medikamenten verwechselt werden.



Möchtest du mehr über diese besondere chinesische Rezeptur erfahren und das Gleichgewicht entdecken, das sie dir schenken kann? Frei käuflich ist diese Rezeptur hier ...



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Chai Hu (Bupleurum, der "Eisenhut des Holzes"): Stell dir Chai Hu als einen sanften, aber bestimmten General vor. Er räumt Blockaden im „Shao Yang“-Bereich auf, der die Verbindungszone zwischen Außen und Innen ist. Er hilft dem Qi, dem Lebensfluss, sich wieder frei zu bewegen, ähnlich wie ein kühler Wind, der Nebel vertreibt und die Sicht klärt. Er leitet übermäßige Hitze ab, ohne den Körper auszukühlen, und beruhigt gleichzeitig eine aufgewühlte Leber-Energie, die sich oft in Reizbarkeit oder Kopfschmerzen äußert.





ÜBER DIE REZEPTUR


Chai hu gui zhi tang, so lautet der chinesische Name der Originalrezeptur, ist eine Abkochung aus der Hasenohrwurzel (Bupleurum) mit Cassiazimt. Weitere Bestandteile der Rezeptur sind Pfingstrosenwurzel, Ginseng, Ural-Süßholzwurzel, Chinesische Datteln und Ingwer. Die moderne Rezeptur aus hochwertigen Extrakten enthält ferner Pinellia, Ginseng und Baikal-Helmkrautwurzel.



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Chai Hu (Bupleurum): Klärt die Shaoyang-Pathogene und harmonisiert Leber und Milz.

  • Gui Zhi (Zimt-Zweig): Harmonisiert das Qi, erleichtert das Äußere und lindert Schmerzen.

  • Shao Yao (Päonienwurzel): Unterstützt die Harmonisierung des Qi und hilft bei der Schmerzlinderung.

  • Gan Cao (Süßholz): Harmonisiert die Verdauung und unterstützt die Wirksamkeit der Formel.

  • Sheng Jiang (Ingwer): Unterstützt die Verdauungsfunktion und hilft, das Äußere zu befreien.

  • Da Zao (Jujube): Stärkt die Milz und unterstützt die Verdauung



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Der Blickwinkel: TCM vs. Schulmedizin


TCM: Der Blick auf den ganzen Baum. 

Die TCM betrachtet den Menschen als ein großes, vernetztes System aus Körper, Geist und Seele. Sie sieht die Krankheit nicht als isoliertes Problem, sondern als ein Zeichen dafür, dass das Gleichgewicht im gesamten System gestört ist. Es geht nicht nur darum, das Symptom (z. B. Kopfschmerzen) zu behandeln, sondern die Wurzel (z. B. einen Energiestau) zu finden und zu harmonisieren. Die Diagnose basiert auf der Beobachtung der Zunge, dem Fühlen des Pulses und einem ausführlichen Gespräch über deine Lebensumstände.


Schulmedizin: Der Blick auf das spezifische Organ. 

Die Schulmedizin, die wir aus dem Krankenhaus oder der Arztpraxis kennen, konzentriert sich primär auf die Krankheit selbst. Sie analysiert die Ursache eines Problems, oft auf molekularer oder zellulärer Ebene. Mit präzisen Diagnoseverfahren wie MRTs, Bluttests und Röntgenbildern wird die genaue Ursache der Krankheit identifiziert und gezielt behandelt.




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Die Therapie: Energiefluss vs. Direkte Intervention


TCM: Sanfte Regulierung des Energieflusses. Die Behandlung zielt darauf ab, die Lebensenergie, das sogenannte Qi, wieder in den Fluss zu bringen. Dies geschieht durch sanfte, regulierende Methoden. Die bekanntesten sind die Kräutermedizin (spezielle Kräutermischungen), die Akupunktur (feine Nadeln, die Energiepunkte stimulieren), Tuina-Massagen, Ernährungslehre und Bewegungsübungen wie Qi Gong oder Tai Chi.


Schulmedizin: Gezielte Intervention. Die Schulmedizin setzt auf wissenschaftlich fundierte, oft schnelle und gezielte Maßnahmen. Dazu gehören Medikamente (z. B. Antibiotika, Schmerzmittel), Operationen und physikalische Therapien. Der Fokus liegt darauf, die Krankheit zu bekämpfen oder das defekte System zu reparieren.


Die Ergänzung: Ein sowohl als auch


Das Wunderbare ist, dass sich diese beiden Ansätze nicht ausschließen müssen. Sie können sich sogar perfekt ergänzen! Die Schulmedizin ist bei akuten Notfällen, wie Unfällen oder schweren Infektionen, unersetzlich. Die TCM kann bei chronischen Beschwerden, stressbedingten Symptomen oder zur allgemeinen Stärkung und Prävention oft die wertvollste und oft komplett heilende Methode sein. Schön ist, dass wir selbst dazu beitragen können.


Herzlichen Dank fürs Lesen und Teilen ;-)


Bine


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